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Sind EUDR-konforme Möbelimporte aus Indien realistisch?

Die Verordnung, die am 30. Dezember 2024 in Kraft tritt, schlĂ€gt risikomindernde Maßnahmen vor, darunter die UnterstĂŒtzung von Lieferanten, insbesondere Kleinbauern, durch KapazitĂ€tsaufbau und Investitionen. Die in der Verordnung dargelegten Partnerprogramme sind von entscheidender Bedeutung, um kleinen Unternehmen in den ErzeugerlĂ€ndern den Marktzugang zu gewĂ€hrleisten, insbesondere fĂŒr Holzarten wie Sheesham, Akazie, Mangoholz und "Rubberwood".

Die EUDR (EU Deforestation Regulation) erfordert bei der Wareneinfuhr in die EU die Angabe von Geodaten der Herkunftsgebiete der verwendeten Rohstoffe. Voraussetzung hierzu ist entsprechend die Kenntnis und Belegbarkeit der genauen HerkĂŒnfte seitens des Inverkehrbringers.

In vielen Regionen stammen die Rohstoffe hĂ€ufig von kleinbĂ€uerlichen Betrieben, so auch in der Möbelproduktion auf Grundlage von landwirtschaftlichen Nebenprodukten wie Mangoholz, Akazie, sheesham (Indian Rosewood/ Dalbergia sissoo) oder „Rubberwood“. Diese werden ortsĂŒblich auf lokalen MĂ€rkten verkauft und von HĂ€ndlern an die verarbeitenden Betriebe weiterverkauft. Diese HĂ€ndler mĂŒssten alle kleinbĂ€uerlichen Betriebe erfassen und von diesen Geodateneinfordern, um diese der dahinterliegenden Lieferkette zur VerfĂŒgung zustellen. Dies ist (daten-) technisch und organisatorisch zumindest mittelfristig kaum zu realisieren.

Welche LösungsansĂ€tze ergeben sich daraus, die ab dem 30.12.2024 – dem Inkrafttreten der EUDR – zur VerfĂŒgung stehen?

Laut Verordnung gilt als risikomindernde Maßnahmen auch „das Ergreifen anderer Maßnahmen im Zusammenhang mit den Informationsanforderungen gemĂ€ĂŸ Artikel 9. Diese Verfahren und Maßnahmen können auch die UnterstĂŒtzung der Lieferanten dieses Marktteilnehmers, insbesondere Kleinbauern, bei der Einhaltung dieser Verordnung durch den Aufbau von KapazitĂ€ten und durch Investitionen umfassen.“

Die Verordnung verweist ausdrĂŒcklich auf die Anerkennung und StĂ€rkung der Rolle und Rechte von Kleinbauern und Kleinstunternehmen in den ErzeugerlĂ€ndern. Außerdem solle „die Union und deren Mitgliedstaaten auf Partnerschaften hinarbeiten“, welche die BedĂŒrfnisse und Herausforderungen insbesondere von Kleinbauern vor Ort berĂŒcksichtigen.

supplycanvas bietet zwar eine einfache und kostenlose Lösung fĂŒr die Zulieferer. DarĂŒber hinaus erfordert die Weitergabe von Geodaten aber eine grundlegende Änderung der lokalen GeschĂ€ftspraktiken und Traditionen. Wir haben Zweifel, ob dies in der verbleibenden Zeit realisierbar ist. Zumindest in Bezug auf die genannten Holzarten sind die in der Verordnung angesprochenen Partnerprogramme – wie auch immer die aussehen mögen – absolut notwendig und dringend, um Kleinstbetrieben in den ErzeugerlĂ€ndern nicht den Marktzugang zu versperren.

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